Ich glaube nicht dass das mit "mehr Mühe geben" zu begründen ist. Das Leben ist vielleicht einfacher geworden durch die vielen technischen Errungenschaften - aber bedenke mal: früher hatte man einen grossen Waschtag, da wurde an diesem Tag wirklich die gesamte Wäsche gewaschen und man hatte keine Zeit für anderes. Heute schmeisst man die Waschmaschine so nebenbei einmal an wenn sie voll oder nicht ganz voll ist. Oder Brot und Kuchen backen - früher ging man ins Backhaus und dann hat man eben an einem Tag so viel gebacken, dass es für die ganze Woche für die Familie reichte. Macht man das heute noch? Wenn es hoch kommt dann wird am Wochenende ein Kuchen gebacken, das wars dann......alles übrige holt man eben im Laden. Gemüse: man hatte einen Teil Garten hinter oider vor dem Haus und baute selbst an. Salat, Kräuter usw. ist das heute eine Selbstverständlichkeit? Wie sieht das in der Stadt aus? Kann man auf jedem Balkon vielleicht etwas anpflanzen?
Ich selbst hatte in Wasserburg/Bodensee einen Garten und nutzte ihn gründlich! Von Kartoffeln über Bohnen, Erbsen, Salat, Tomaten,. Radieschen Kohl usw. baute iczh an. Man muss das Ganze ja auch pflegen. Später hatte ich leider nicht mehr die Möglichkeit, weil der Boden in Köln das nicht hergab, was mir so vorschwebte und dann ging ich ja neben allem (Haus, Garten, Kinder) auch arbeiten (u.a. Kindergarten, Touristikfachberaterin). Ich habe früher alles selbst genäht und gestrickt, doch leider machten mir später meine Gelenke zu schaffen und mir wurde z.B. vom Arzt stricken, Teppich knüpfen usw. verboten. Genäht habe ich trotzdem noch.

Hallo,

früher hat wohl fast jeder, der die Möglichkeit hatte, etwas im Garten angepflanzt. So bin ich auch groß geworden. Mit gesundem Gemüse und Fleisch. Mit gemeinsamen Mahlzeiten. Und es kam auf den Tisch, was gerade da war. Auch wenn man mal etwas nicht so gerne mochte, haben wir es gegessen. Eine gesunde und vielfältige Ernährung.



Mittlerweile hat sich bezüglich der Küche viel verändert. Ich beobachte, dass viele Menschen keine gemeinsamen Mahlzeiten mehr einnehmen, Kinder eher Geld statt eine gefüllte Brotdose mit in die Schule nehmen. Bin ich morgens früh beim Einkaufen, laufen Horden von Kindern vor Schulbeginn durch den Laden, um sich etwas zum Essen zu kaufen. Cola, Chips und Kekse laufen dann über das Kassenband. Bezahlt wird dabei oft mit Karte. "Nein, den Kassenbon brauche ich nicht." Mir fehlen da echt die Worte. Was lebt man den Kindern vor? Eltern sollten immer ein Vorbild für ihren Nachwuchs sein.



Und wenn ich darauf achte, was oft so in den Einkaufswagen wandert, dann denke ich, das würde ich niemals kaufen. Überwiegend Fertignahrung, Tütensuppen, Quetschflaschen mit "Obst" aus dem Kassenbereich für die Kleinen ... Es gibt so viele einfache und günstige Gerichte, die man schnell zubreiten kann. Ich frage mich, ob niemand mehr Lust hat, Gemüse zu putzen, Kartoffeln zu schälen, eine Banane für die Kleinen zu musen. An der Zeit kann es nicht liegen. Vielleicht liegt es eher an Bequemlichkeit oder an der Unwissenheit wie man ein gesundes Essen zubereiten kann.



Ein Teil der Gesellschaft, scheint mir, ist aus den Fugen geraten zu sein. Es werden oft weder Werte noch Kenntnisse vermittelt, gesund und selbstbewusst durchs Leben zu gehen.

Liebe Grüße
Gänseblümchen

Ich erinnere mich als ich bei Uwe das erste Mal war und er meinte da zu mir: "UIch komme gleich rein und mache Feuer im Ofen". Ich habe sehr sparsam geschaut, als er draussen war habe ich Papier, etwas Pappe, Holz aufgeschichtet und angezündet. Er war ganz erstaunt und meinte dann:"Also meine Weiber die ich vorher hier hatte, die konnten kein Feuer machen". Mir war das unverständlich. Genauso war es mit dem kochen. Seine ganzen "Ex" nahmen Tüten, Suppen, Sossen - egal es gab eben Tüten die das "Kochen" einfacher machten. #
Ich habe dann erst einmal meine Gewürze mitgebracht und ihm gezeigt, wie man ohne Tüten kocht. Abschmeckt. Würzt. Habe ihm dann im Laufe der Zeit ein sehr leichtes (für ihn leichtes) Kochbuch geschrieben. Es gibt Würzmischungen die ich auch gerne verwende - aber in der Hauptsache nehme ich einzelne Gewürze zum kochen. Wir haben später dann viel Petersilie getrocknet oder Dill, nur mit Schnittlauch ging das nicht so. Dafür haben wir Champignons getrocknet - in Scheiben geschnitten, aufgefädelt und getrocknet, dann in Dosen aufbewahrt. Tomatensosse aus frischen Zutaten gekocht - eingekocht. Auch Obst welches wir bekamen. Und Nüsse haben wir gesammelt die ich in diesem Jahr total verbraucht habe. Wir haben jetzt keine Walnüsse mehr - leider nur noch Haselnüsse - aber die kann man ja auch in Kuchen und Keksen verbacken.
Nudeln habe ich niemals selbst gemacht das war mir immer zu viel Arbeit - denn auch früher als ich jung war habe ich lieber beim Bauern auf dem Feld oder auch im Stall gearbeitet oder im Kindergarten - in meinem Garten angepflanzt, gegossen,. gepflegt und geerntet. Alles das kann ich jetzt nicht mehr und oftmals fällt mir das sehr schwer nicht mehr so arbeiten zu können wie ich das gerne möchte.

Quetschflaschen mit "Obst" aus dem Kassenbereich für die Kleinen schrieb Gänseblümchen.....
Was ist das? Bei mir haben die Kleinen bereits mit 3-4 Monaten zum grossen Teil mitgegessen, Kartoffelbrei, eine Tochter sogar kleingeschnittenes Sauerkraut - gequetschtes Obst, Gemüse, Nudeln - alles was wir auch gegessen haben wurde püriert, fertig. Natürlich nicht so stark gewürzt da habe ich darauf geachtet - und es gab immer für die Schulkinder Brot und ein Stück Obst mit in die Schule.
Eine meiner Nachbarinnen sah damals dass ich einer 5-Monate-alten Tochter eine harte Brotrinde zum drauf rum-kauen gab und fragte ganz entsetzt:"Sie geben ihr das schon?" Sie hatte ihren gleichaltrigen Enkel auf dem Arm der den Schnuller im Mund hatte.....Damit hatte ich nie Probleme - auch nicht beim ersten Kind. Und erst recht nicht bei Nummer 3, 4, und 5.

Ingrid da bin ich sehr froh dass ich meinen Kindern alles beigebracht habe - kochen, nähen usw. die haben bei mir ganz schön mithelfen müssen und haben demzufolge auch viel gelernt. Als meine jüngste Tochter dann ihre Töchter bekam dann setzte ich die Enkelin immer neben den Herd auf die Arbeitsplatte und sie konnte in die Pötte schauen und auch mal umrühren. Meistens kam dann: Oma hat lecker gekocht.....auch diese Enkelinnen haben das Kochen bei Vater und Mutter gelernt......und ich glaube das ging meiner Enkelin runter wie Öl als die Kinder ihres Freundes zu ihr sagten: "Du kochst aber besser wie unsere Mama"